Wie bemerke ich, ob jemand dement ist?

Demenz ist eine schwerwiegende neurodegenerative Erkrankung, die das Gedächtnis, das Denken und das Verhalten beeinflusst. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um rechtzeitig Unterstützung und Behandlung anbieten zu können. In diesem Blog-Eintrag erfahren Sie, welche Anzeichen und Symptome auf eine mögliche Demenz hinweisen können.

1. Gedächtnisverlust, der das tägliche Leben beeinträchtigt

Das häufigste und bekannteste Anzeichen von Demenz ist der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Hier einige konkrete Beispiele:

  • Vergessen kürzlich erlernter Informationen: Wiederholtes Nachfragen nach demselben Datum oder Ereignis.
  • Verlassen auf Gedächtnisstützen: Notizzettel oder elektronische Erinnerungen werden häufig genutzt, um einfache Dinge nicht zu vergessen.
  • Vergessen von wichtigen Terminen oder Ereignissen: Regelmäßiges Verpassen von Verabredungen oder Treffen.

2. Schwierigkeiten bei der Planung oder Problemlösung

Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten mit komplexen Aufgaben:

  • Schwierigkeiten beim Erstellen und Einhalten von Plänen: Zum Beispiel das Organisieren eines Familientreffens oder das Planen eines Urlaubs.
  • Probleme bei der Lösung alltäglicher Probleme: Wie das Kochen eines vertrauten Rezepts oder das Verwalten der Finanzen.

3. Probleme bei der Ausführung vertrauter Aufgaben

Betroffene haben oft Schwierigkeiten, tägliche Routinen zu bewältigen:

  • Schwierigkeiten bei der Hausarbeit: Zum Beispiel das Zubereiten einer Mahlzeit oder das Bedienen von Haushaltsgeräten.
  • Probleme bei der Arbeit: Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen, die früher routinemäßig waren.
  • Herausforderungen bei Freizeitaktivitäten: Schwierigkeiten, ein Lieblingshobby fortzuführen oder sich an einem Spiel zu beteiligen.

4. Verwirrung mit Zeit oder Ort

Menschen mit Demenz verlieren oft das Gefühl für Zeit und Ort:

  • Desorientierung bezüglich der Jahreszeit oder des Tages: Nicht wissen, welcher Tag es ist oder welche Jahreszeit.
  • Verwirrung in vertrauten Umgebungen: Sich in bekannten Orten zu verirren und Schwierigkeiten zu haben, den Weg nach Hause zu finden.

5. Probleme mit dem räumlichen und visuellen Verständnis

Demenz kann das räumliche und visuelle Verständnis beeinträchtigen:

  • Schwierigkeiten beim Lesen oder Abschätzen von Entfernungen: Probleme, Texte zu verstehen oder Entfernungen richtig einzuschätzen.
  • Probleme beim Erkennen von Kontrasten und Farben: Schwierigkeiten, Unterschiede zwischen Farben und Kontrasten zu erkennen, was besonders beim Fahren gefährlich sein kann.

6. Sprach- und Schreibschwierigkeiten

Sprach- und Kommunikationsprobleme sind häufig:

  • Schwierigkeiten beim Führen eines Gesprächs: Betroffene verlieren den Faden, wiederholen sich oder wissen nicht, wie sie ein Gespräch fortsetzen sollen.
  • Probleme beim Finden der richtigen Worte: Häufiges Verwenden von falschen Wörtern oder das Finden einfacher Wörter nicht mehr.

7. Verlegen von Gegenständen und Verlust der Fähigkeit, Schritte nachzuvollziehen

Menschen mit Demenz legen Dinge oft an ungewöhnliche Orte:

  • Verlieren von Gegenständen: Dinge wie Schlüssel oder Geldbörsen werden häufig verlegt.
  • Anklagen anderer: Betroffene beschuldigen andere, Gegenstände gestohlen zu haben, weil sie sich nicht erinnern können, wo sie sie hingelegt haben.

8. Abnehmendes Urteilsvermögen

Demenz kann das Urteilsvermögen erheblich beeinträchtigen:

  • Schlechte Entscheidungen treffen: Wie unangemessene finanzielle Entscheidungen oder das Tragen unpassender Kleidung bei schlechtem Wetter.
  • Vernachlässigung der Körperhygiene: Nicht mehr auf die persönliche Pflege achten.

9. Rückzug aus sozialen und beruflichen Aktivitäten

Betroffene ziehen sich oft aus sozialen und beruflichen Aktivitäten zurück:

  • Vermeidung von Hobbys und Aktivitäten: Früher geliebte Aktivitäten werden aufgegeben.
  • Soziale Isolation: Rückzug von Freunden und Familie, um peinliche Situationen zu vermeiden.

10. Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit

Demenz führt häufig zu merklichen Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit:

  • Stimmungsschwankungen: Plötzliche und unerklärliche Veränderungen in der Stimmung.
  • Persönlichkeitsveränderungen: Von einst geselligen und freundlichen Menschen zu misstrauisch, deprimiert oder ängstlich werdenden Personen.

Was tun bei Verdacht auf Demenz?

Wenn Sie bei jemandem Anzeichen von Demenz bemerken, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Arzttermin vereinbaren: Ein Facharzt kann eine gründliche Diagnose stellen, um festzustellen, ob Demenz vorliegt oder andere Ursachen für die Symptome verantwortlich sind.
  2. Medizinische Untersuchungen: Dies können neurologische Tests, bildgebende Verfahren wie CT oder MRT und Laboruntersuchungen umfassen.
  3. Frühzeitige Intervention: Frühzeitige Behandlung und Unterstützung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
  4. Unterstützungsnetzwerke: Nutzen Sie Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, um Betroffene und Angehörige zu unterstützen.

Fazit:

Demenz ist eine herausfordernde und komplexe Erkrankung. Eine frühzeitige Erkennung der Anzeichen kann entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen sowie ihren Angehörigen die notwendige Unterstützung zu bieten. Achten Sie auf die oben genannten Symptome und zögern Sie nicht, bei Verdacht auf Demenz professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

 

 

 

 

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